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Master Level Courses in Free Software

von Veit-Dieter Vogt (selbstständig / FTA), Wouter Tebbens (Free KNowledge Institute), Lisi Reisz (FTA)

Saturday, 26.05.2012, Berlin II, 16:45-17:30 Uhr

Die Free Technology Academy ist auf verschiedene Weise einzigartig. Sie ist eine Akademie, die Kurse aus dem Bereich der Free Software und Open Standards anbietet. Die Kurse sind multidisziplinär und decken einen weiten Bereich von Aspekten ab, so z. B. die verschiedenen Lizenz-Modelle, ökonomische und rechtliche Aspekte, verschiedene Business-Modelle und natürlich auch die Community. Kurse zu Netzwerken, Web- und Software-Entwicklung werden ebenfalls angeboten, natürlich eingeschlossen Kurse zu GNU/Linux selbst. Alles bei der Free Technology Academy steht unter freien Lizenzen: alle Systeme sind Free Software, so auch die Kursinhalte und alle Kursbücher sind Free Educational Material. Diese 100%ige Offenheit und der freie Zugang ist ein weiterer einzigartiger Aspekt, speziell in Kombination mit der offiziellen Anerkennung.

Der Aufbau der Free Technology Academy wurde ursprünglich aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des Lifelong Learning Programms finanziert, um die professionellen Qualifikationen im Bereich der Free Software zu erhöhen und dadurch deren Einsatz zu forcieren. Die Free Technology Academy ist rechtlich angesiedelt beim Free Knowledge Institue in den Niederlanden und wird unterstützt durch ein Netzwerk von Partnern, eingeschlossen die Open Universiteit Niederlande, die Universitat Oberta de Catalunya, die Universität von Agder in Norwegen und last but not least der Community.

Um eine internationale Teilnahme zu ermöglichen, ist die Unterrichtssprache Englisch. Man kann auf zwei Arten an der FTA studieren. Studenten, die an einer der kooperierenden Universitäten eingeschrieben sind, können FTA Kurse belegen, die dann für deren Studium anerkannt werden. Oder Studenten können sich direkt an der FTA einschreiben und die verschiedenen Module unabhängig online studieren. Dies kann berufsbegleitend in der Freizeit geschehen. Die FTA kann nicht eigenständig akademische Titel vergeben, aber die Studenten können ihren Master-Abschluss an einer der kooperierenden Universitäten ablegen, dort werden die meisten Module für den Abschluss anerkannt. Der Master-Studiengang ist ein postgraduate Studium, so dass diese Studenten einen akademischen Grad vorweisen müssen.

Leider ist die EU-Finanzierung inzwischen ausgelaufen und die weitere Finanzierung, auf die die FTA gehofft hatte, kam nicht zu Stande. Somit ist es nicht mehr möglich, einen Kurs durchzuführen, ohne dass die Mindestteilnehmerzahl erreicht wird.

Die Gründer der FTA und eine Gruppe von sehr engagierten Studenten möchten diese einmalige Gelegenheit, sich auf Free Software zu fokussieren, nicht einfach verstreichen lassen. Sie versuchen nun ein neues bahnbrechendes Modell. Anstatt der top-down Organisation, werden die Kurse nun bottom-up organisiert. D.h., Studenten, die einen bestimmten Kurs belegen möchten, gründen eine Interessensgruppe und fragen dann bei der FTA an, den Kurs durchzuführen. Obwohl die Mindestanzahl auf zehn festgesetzt wurde, ist es auch möglich, dass die Studenten etwas mehr als üblich zahlen und den Kurs mit weniger Personen stattfinden lassen, oder es findet sich ein Sponsor, der die fehlenden Finanzmittel übernimmt.

Für diese Vorgehensweise braucht die FTA langfristig eine grössere Anzahl an Studenten. Dies kann nur dadurch erreicht werden, dass der Bekanntheitsgrad der FTA erhöht wird, um mehr Studenten anzuziehen. Ohne diese zusätzlichen Studenten wird dieses einmalige Studienangebot um Free Software und Open Standards in der Zukunft nicht möglich sein.

Daher laden wir, nein bitten dringend darum, dass alle sich uns und der Community der Free Technology Academy anschliessen, helfen Gruppen von gleichgesinnten Studierenden zu bilden, die Kursbücher zu benutzen und mit uns die Free Software Education zu stärken.

Über den Autor Veit-Dieter Vogt:

Dr. Veit-Dient Vogt ist Physiker und war mehrere Jahre als Unternehmensberater angestellt und hat dabei EDV-Projekte durchgeführt. Er ist seit 1995 selbstständiger IT-Dienstleister und seit Anfang der 2000er hauptsächlich im Bereich Free / Libre Open Source Software tätig. Seit 2010 ist er wieder Student an der Free Technology Academy und hat das Ziel, einen Abschluss als Master in Free Software zu erhalten.

Über den Autor Wouter Tebbens:

Wouter Tebbens is co-founder and serves currently as president of the Free Knowledge Institute and is director of the Free Technology Academy. Between 2006 and 2008 he was coordinator of the European Commission's FP6-funded SELF Project (Science, Education & Learning in Freedom) to design a platform for the collaborative construction of educational materials. He achieved a Master of Science in Production and Operations Management at the University of Twente (Netherlands). He has worked in various functions in Europe, Argentina and Spain. In 2002 he founded the company xlocal.com offering services based on free software to SME companies. Between 2004 and 2007 he presided the working group on Free/Libre/Open Source Software at Internet Society Netherlands.

Wouter is particularly intererested in social changes that come along with new technologies. Core values are: participation, access to knowledge, transparency, sustainability and social inclusion. Related to that he sees for the knowledge society the following essential building blocks: copyleft, free knowledge, open communities, open access, peer production processes, privacy.

Über den Autor Lisi Reisz:

I am now retired, but have been working with computers on and off since 1965. I worked in both Industry and the public sector.

I came late to Open Source and Linux, but have now been using Linux and Open Source software full time since 2004 and have become more and more enthusiastic, one could almost say addicted. Sadly my coding is poor, so I rely on the efforts of others.