Featured: Robin Seggelmann, OpenSSL

22.04.2011 21:04
Anika Kehrer

Robin Seggelmann aus Münster forscht beruflich an den Transportprotokollen des Internet. Gelegentlich fällt etwas Standardisierbares ab, was dann bei der Internet Engineering Taskorce (IETF) eingebracht wird: Er hilft sozusagen, die technischen "Gesetze" des Internet zu formulieren. Der Informatiker ist nur verschlüsselt im Netz unterwegs. Er weiß, wie leicht alles mitgelesen werden kann.

Vortrag "Datagram Transport Layer Security", Freitag, 13.05.2011, Raum London, 17 - 18 Uhr: Transport Layer Security (TLS, RFC 5246) can be used to secure application data by adding an additional layer between the transport and the application protocol. a modification of TLS for unreliable transport protocols has been introduced, called Datagram Transport Layer Security (DTLS, RFC 4347). We will give an introduction to the DTLS protocol design including the differences to TLS. Zu Robins Vortrag

Backstage mit Robin

Robin, Du beteiligst Dich an Arbeitsgruppen der IETF (Internet Engineering Task Force), eine Standardisierungsorganiation für das Internet und das Zuhause der RFCs. Gibt es bei Euch untereinander eigentlich freundschaftliche Querelen mit den Kollegen vom W3C (World Wide Web Consortium)?

Eigentlich nicht, zumindest nicht in den Working Groups in denen ich bisher beteiligt war (Transport Area und TLS), denn wir bewegen uns ein paar Schichten tiefer als das W3C und haben somit wenig gemeinsam.

Sieht man das Internet mit anderen Augen, wenn man sich immer auf Protokollebene bewegt?

Man sieht auf jeden Fall deutlich mehr als nur Web und Mail, die einfach nur Dienste sind wie viele andere auch. Und man verschlüsselt alles was man macht, da man weiß, wie einfach es sonst mitgelesen werden kann.

Von SCTP, OpenSSL und dem ganzen restlichen Techiversum einmal abgesehen - welcher Teil des Lebens interessiert Dich, was findest Du faszinierend?

Definitiv Reisen. Ich finde es spannend mir ferne Städte und Länder anzusehen.

Du bist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Münster. Wie sieht ein typischer "Robin-Tag" aus?

Es gibt eigentlich keinen typischen Tag, das hängt immer davon ab an welchem Projekt ich gerade arbeite. Meistens arbeite ich an Veröffentlichungen und allem was damit zu tun hat, also neue Features oder Algorithmen implementieren, Messungen mit Simulationen und in unserer Testumgebung und dann ein Paper darüber schreiben. Zwischendurch schreibe auch immer mal wieder Bugfixes für die DTLS Implementierung von OpenSSL, wenn beispielsweise auf den Mailinglisten ein Bugreport aufgetaucht ist.

Was hat Dich bewogen, auf dem LinuxTag 2011 einen Vortrag zu halten?

Ich hoffe mehr Leute auf DTLS aufmerksam machen zu können, um so die Verbreitung zu steigern.

Robins Steckbrief

Geburtsort: Oelde

Wohnort: Münster

Alter: 28

Lieblings-Programmiersprache(n): C und Objective-C

Lieblings-FOSS-Betriebssystem-Derivat(e): FreeBSD

Ein Tag ist für mich perfekt, wenn ...
... ein Problem gelöst wurde.

Mir verdirbt so richtig die Laune, wenn ...
...man nach stundenlangem Suchen einen Bug behoben hat, nur um dann auf den nächsten zu stoßen.

FOSS und Linux in 3 Sätzen:
Software und Betriebssysteme, deren Programmcode frei verfügbar ist. Somit kann jeder an der Verbesserung und Erweiterung mitarbeiten und das Ergebnis ist für alle nutzbar. Dadurch ist man bei Fehlern oder benötigten Funktionen nicht auf die Herstellerfirma angewiesen, sondern kann sich selbst darum kümmern und spart zudem teures Lizenzieren.


Kategorie: Speaker Features, Homepage