Vorträge im freien Vortragsprogramm

Beim kommenden LinuxTag stehen Selfmade-Android, Storage und Systemmanagement im Fokus. Schwerpunkte des Business- und Behördenkongresses (BuBK), der sich speziell an Linux- und Open-Source-Anwender aus Wirtschaft und Verwaltung richtet, sind Open Data, Security und Recht.

Darüber hinaus freut sich das Programmkomitee über Mitstreiter, die gute Ideen für Tracks haben und die selbst 8 bis 10 Vorträge zusammenstellen möchten. Im Raum steht  der Gedanke eines "Rootcamps", also eines Drillplatzes für Admins.

Unabhängig von den Schwerpunkten nimmt das Programmkomitee bis zum 29. Januar 2012 Vorschläge zu jedem aktuellen und spannenden Linux-, Freie-Software- und Open-Source-Thema entgegen. Wer interessiert ist, wendet sich an das Vortragsprogramm-Team (vp@linuxtag.org) oder schaut gleich im Virtual Conference Center (vCC) vorbei (https://vcc.linuxtag.org/). Die Details und Teilnahmebedingungen finden sich in unserem Wiki.

Mit Android um die Ecke denken

CC-BY-NC: lucbyhet

Android ist nicht nur das Smartphone-Betriebssystem mit dem größten Marktanteil, sondern macht auch einen nennenswerten Anteil aller Linux-Kernel in Betrieb aus. Die einfache Installation von Apps aus dem Market und die Verfügbarkeit auf vielen modernen Geräten sind Gründe für diesen Erfolg. Anders als Programme auf einem PC haben die Apps aber nur einen eingeschränkten Zugriff auf die tatsächlichen Möglichkeiten, da manche die Hersteller nur zögerlich Informationen freigeben oder neue Versionen nur verzögert herausbringen. Daher sprießen neuerdings eigene Android-Versionen aus dem Boden, die teilweise beeindruckende Fähigkeiten mitbringen, etwa längere Batterielaufzeit oder verbesserte Grafik.  

Das Programmkomitee des LinuxTag interessiert sich besonders für Vorträge, die die Leistungsfähigkeit von Android verbessern, die ungewöhnliche Funktionen umsetzen oder die "um die Ecke" denken. Welche Chancen bietet Ice Cream Sandwich als Plattform, welche Richtung soll die Entwicklung danach einschlagen? Läuft Android auch auf Geräten und CPUs jenseits von Tablets und Smartphones? Wie arbeiten Mobil- und Kernelentwickler zusammen?

Datacenter: Linux unsichtbar, doch ganz groß

CC-BY-NC: PFish

In fast jedem Data Center ist Freie Software im Einsatz, meist spielt sie sogar eine zentrale Rolle auf vielen Servern. Die wollen jedoch konfiguriert und überwacht werden. Wo ein einzelner Rechner noch schnell aufgesetzt und die nötigen Programme eingespielt sind, erfordern Dutzende oder Hunderte von Systemen automatisierte Werkzeuge, die neue Maschinen aufsetzen (Deployment), einrichten (Softwareverteilung) und konfigurieren. Sobald dies geschehen ist, meldet das Monitoring außergewöhnliche Umstände, etwa eine hohe Auslastung oder überquellende Festplatten.

Für diese wichtigen Betriebsfunktionen bietet Linux eine ganze Reihe von Werkzeugen. Viele davon gelten als Industriestandard und Best Practise. Das Programmkomitee des LinuxTag sucht Referenten, die Lösungen vorstellen, die die einzelnen Programme clever kombinieren und die diskutieren, für welche Aufgabe sich welches Tool besonders eignet. 

Wie sinnvoll sind etwa Softwarepakete im Unternehmenseinsatz, die Konfigurationen enthalten? Wie leistungsfähig ist individuelles Skripting im Vergleich zu vorkonfigurierten Standards? Auf was sollten Systemverantwortliche achten, damit sie im Monitoring nicht nur Daten erhalten, sondern daraus auch die richtigen Entscheidungen ableiten? Inwiefern sind Regelsysteme produktionsreif, die bei Lastsituationen Systeme beispielsweise auf leistungsfähigere Maschinen auslagert?

Welches Dateisystem für welche Speichertechnik?

Moderne Computer besitzen kaum noch mechanische Komponenten. Häufigste Ausnahme sind aktuell nur noch Festplatten zur Massenspeicherung. Die Technik der Solid State Disks (SSD) kombiniert mechanikfreie Geräte mit einer schnellen Zugriffszeit - allerdings zu einem höheren Preis. Inwiefern spielt Linux hier seine Stärken aus?

BuBK: Linux in Wirtschaft und Verwaltung

Seit 2001 schon ist der Business- und Behördenkongress (BuBK) Bestandteil des Vortragsprogramms. Er richtet sich mit Case Studies und Erfahrungsberichten speziell an Linux- und Open Source-Anwender aus Wirtschaft und Verwaltung. Thematische Schwerpunkte sind unter anderem Open Data sowie Security & Recht. Open Data steht für eine weltweite Bewegung, öffentliche Verwaltungsdaten frei zugänglich zu machen.

Wer an einem spannenden Open-Source-Projekt arbeitet ist ebenso aufgerufen wie jemand, der mit Freier Software für Ordnung und Verlässlichkeit im Serverraum oder Rechenzentrum sorgt. Es geht um Berichte über gute Geschäfte, bei denen Open Source eine wichtige Rolle spielt und um Initiativen, die sich für Datenschutz und Bürgerrechte einsetzen.