Mittwoch, 22. Mai 2013

Das (Telekom) Open Source License Compendium – ein freiesTool zur Vereinfachung der lizenzadäquaten Nutzung von Open Source Software.

von Karsten Reincke (Deutsche Telekom AG / Products & Innovation)

Wednesday, 22.05.2013, New York II, 14:00-14:30 Uhr

Auf dem letzten Linux Tag in Berlin hatte die Deutsche Telekom angekündigt, ein frei verfügbares Open Source Licenses Compendium zu entwickeln, um ein Hilfsmittel zu haben und anzubieten, das die Erfüllung der Anforderungen von Open Source Lizenzen erleichtert. So ist es nun an der Zeit, dieses Versprechen einzulösen:

Bekanntermaßen fällt einem das Recht, Open Source Software zu nutzen, nicht in den Schoß, sondern muss dafür im Gegenzug jene Bedingungen erfüllen, die in den einzelnen Lizenzen gestellt werden. Dies ist aus verschiedenen Gründen eine besondere Herausforderung, speziell für größere Firmen:

So gibt es zunächst einmal verschiedene Open Source Lizenzen, die – bei näherem Hinsehen – durchaus unterschiedliche Bedingungen stellen. Außerdem hängen die zu erfüllenden Konditionen von divergierenden Nutzungsszenarien ab, von der Softwarearchitektur und sogar von der Systemarchitektur. Und schließlich sind größere Firmen bei deren Erfüllung insofern gesondert gefordert, als sie bei häufiger OS Verwendung auch systematisch mehr Ressourcen für eine korrekte Nutzung bereitstellen müssen. Lizenzerfüllung wird so zur Kostenfrage.

Und trotzdem, um Open Source Software korrekt zu nutzen, kommt man an der Beachtung des Prinzips 'Paying by Doing' nicht vorbei. Leider gab es, als die DTAG mit ihrer Arbeit begann, nichts, das konkret beschrieben hätte, was genau in welcher Situation zu tun wäre, um diese oder jene Software lizenzadäquat zu nutzen. Es fehlte eine verlässlichen, einfach zu nutzenden Anleitung, wie man eine Open Source Lizenz konkret erfüllen würde. Ein solches Kompendium hätte einerseits einen einfachen 'Finder' zu bieten und andererseits trotzdem für alle (wichtigen) Lizenzen für alle entscheidenden Nutzungsszenarien je eine direkt abarbeitbare 'To-Do-Liste', die nicht voraussetzten, dass ihre Nutzer sich zuvor zu Lizenzexperten weiterbilden müssten.

Die Deutsche Telekom hat nun einen praktisch verwendbaren Stand eines solchen Kompendiums unter dem Namen OSLiC entwickelt und – durchaus im Sinne eines 'Giving Back' - unter einer Creative Commons Lizenz allgemein zugänglich gemacht. So ist es auch an der Zeit, detaillierter zu erläutern, wie man dieses Open Source Lícense Compendium nutzt und echten Gewinn davon hat.

Über den Autor Karsten Reincke:

Karsten Reincke studied German Philology, Linguistics, Philosophy and Music, finally added by supplementary studies in Computer Linguistics and Artificial Intelligence. From the late 80s on K. Reincke has been working as a software developer, firstly as Atari specialist (C/Pascal), then as GNU/Linux expert (C++, PHP, Perl). From the late 90s on he has also been working as an IT project manager.

Since 2003 he is an employee of Deutsche Telekom AG where he works as an IT system specialist and as a PMI certified project manager. As a Senior Expert, he was the initiator of the first Open Source Project published by the Telekom. Today he is a leading member of the Telekom internal Open Source Review Board and the initiator of the 'Open Source License Compendium'. Indeed also meant as a 'Giving Back' to the community, Deutsche Telekom develops this freely accessible 'OSLiC' under a Creative Common License to get and offer a tool, to meet the Open Source License requirements in a more easy way.

Naturally, also the private life of Karsten Reincke is shaped by Open Source: he loves to use GNU/Linux machines and to publish and maintain Open Source software.