LinuxTag 2012: Open-Source-Community mit starkem Auftritt in Berlin

10.04.2012 14:29

• 65 Freie Projekte erhielten bisher Zusage • Bandbreite reicht von Hardware bis Stricktux • Konzept der Gemeinschaftsstände bewährt sich • Unternehmen fördern "Where .com meets .org" • LinuxTag vom 23. bis 26. Mai in Berlin

Berlin, 10. April 2012 – Bisher haben 65 freie Projekte aus der Open-Source-Community die Zusage erhalten, auf dem LinuxTag 2012 auszustellen. Das Projekte-Team des LinuxTag freut sich über die große Bandbreite der Bewerbungen: Vertreten sind Hardware und Gadgets, Systemmanagement, Webtechnologien, Software-Entwicklung, natürlich Desktop-Anwendungen und Distributionen sowie eine ganze Reihe Initiativen, die sich für freies Wissen, freie Software oder auch freies Arbeiten einsetzen.

Projekte leben Community-Gedanken

"Unser Konzept, thematisch ähnliche Projekte zu Gemeinschaftsständen zusammenfassen, hat sich bewährt", berichtet Elke Moritz aus der Arbeit des Projekte-Teams. So gab es dieses Jahr Distributionen, die sich bereits in ihren Anmeldungen einen gemeinsamen Stand mit bestimmten anderen Projekten wünschten.

Zum Beispiel möchte Debian zusammen mit Kanotix und Siduction auftreten. Siduction firmierte früher als Sidux und hat sich nun unter neuem Namen zusammengefunden. Die Ubuntu-Community wünscht sich dieses Jahr eine gemeinsame Lounge, die alle Projekte aus der Ubuntu-Familie vereint und wo Besucher in gemütlicher Atmosphäre alle Facetten von Ubuntu kennenlernen können.

"Daran sieht man, dass der LinuxTag für die Projekte eine geeignete Plattform ist: Sie wollen sich nicht nur mit Mitgliedern aus der eigenen Projekt-Familie gemeinsam präsentieren, sondern sich auch mit ähnlichen Projekten zusammentun und Ideen austauschen", sagt Moritz.

Unternehmen füllen "Where .com meets .org" mit Leben

"Es gibt dieses Jahr mehrere Open-Source-Unternehmen, die sowohl mit einem eigenen Stand als Aussteller auftreten, als auch ihre Community-Projekte vorstellen, um so die Synergien des LinuxTag-Mottos 'where .com meets .org' zu nutzen", hebt Elke Moritz hervor. Ein Beispiel ist ownCloud Inc., das Unternehmen hinter dem gleichnamigen Open-Source-Projekt, in dem Community-Aktivisten und Linux-Geschäftsleute einen neuen Ansatz für Dienstleistungen in der Wolke anbieten.

Das Projekt OpenSlides, das 2012 erstmalig dabei ist, wird unterstützt von der Intevation GmbH. OpenSlides hilft dabei, Präsentationen mit Antrags- und Wahlsystem zu erstellen und findet seinen Einsatz bei Delegiertensitzungen, Haupt- oder Mitgliederversammlungen sowie Parteitagen. Die Software ist somit auch für Verbände und Vereine eine große Hilfe: "Gut möglich, dass OpenSlides gleich auf dem LinuxTag 2012 benutzt wird, denn viele der ausstellenden Projekte sind in Vereinen organisiert", so Moritz über den Praxisbezug des Projekts. Der LinuxTag bietet nämlich die Möglichkeit, Mitgliederversammlungen in einem der Workshop-Räume abzuhalten.

Projektepalette: Von Robotern und Stricknadeln

Natürlich geht es beim LinuxTag nicht nur um Software, sondern um alle Aspekte der freien Software und der Open-Source-Gemeinde. Deshalb werden Projekte am LinuxTag teilnehmen, die sich mit Hardware (OpenEmbedded), Robotern (freedroidz), IP-Telefonie (Kamailio) und Funknetzwerken (Freifunk) beschäftigen. Und aufgrund des großen Erfolges auf dem letzten LinuxTag probieren die Besucher auch dieses Jahr wieder am Stand der Lockpicker die „Kunst“ des Schlossöffnens aus.

"Knitting" heißt ein besonders angesagter Trend: Auf dem LinuxTag 2011 entstand der erste Stricktux - die gestrickte Version des bekannten Linux-Maskottchens. Die Nachfrage ist mittlerweile so gewachsen, dass dazu ein Projekt entstanden ist. Es wird auf dem LinuxTag 2012 an einem eigenen Stand freie Strickanleitungen verteilen und den Besuchern die Möglichkeit geben, unter fachkundiger Anleitung selbst den Tux zu stricken.

Aktuelle Projekte-Liste für den 18. LinuxTag 2012

Aus dem Bereich Hardware: OpenEmbedded, Freifunk, der Freerunner-Nachfolger OpenPhoenux mit dem Mobile-Motherboard GTA04 sowie das Roboter-Programmier-Lernprojekt freedroidz.

Aus dem Bereich Programmieren: das Python-Web-Framework Django, Python, das Python-Webframework Pyramid, das Mediator-Projekt BerliOS, der Online-App-Baukasten appMo.de mit seiner Laufzeitumgebung appMode sowie die Bibliotheks- und Codec-Sammlung Libav.

Aus dem Bereich Web: Das Web-CMS TYPO3, das Wissenschafts-CMS ScientificCMS, die Groupware Horde, der C++-Webanwendungs-server Tntnet, die Suchmaschinensoftware YaCy, das Zope-basierte CMS Plone sowie die Berliner User Group der Content-Management-Plattform Drupal.

Aus dem Bereich System-Management sind vertreten: Die Distributionsverteilung m23, der Mailserver-Manager Postfix Admin, der Cloud-Dienst ownCloud, der Systemmanager FusionDirectory, der SIP-Server Kamailio, der SIP-Medienserver SEMS, das Augmented-Deployment-Tool YADT, Clonezilla und die OTRS-Community alias OtterHub.

An Distributionen wollen kommen: die deutschsprachige Kubuntu-Comunity, Gentoo Linux, die Ubuntu-Community, die Ubuntu-Nutzerplattform Communtu, NetBSD, die deutschsprachige Mandriva-User-Community, die Community-Distribution Mageia, CentOS, FreeBSD, das openSUSE-Projekt, Debian GNU/Linux, Kanotix, siduction, das Fedora-Projekt und die angepasste Debian Distribution Skolelinux.

Die Bandbreite an Desktopanwendungen repräsentieren: LibreOffice, die kinderfreundliche Lern-Oberfläche sugar, das Terminalserver-Projekt x2go, die Medienplattform XBMC, die Desktop-Oberflächen GNOME und KDE, das Online-Banking-Programm Mon€yP€nny der Fachhochschule Südwestfalen, das Multimedia-Projekt VideoLAN, OpenStreetMap, die Linux-Spieleseite Holarse, das Auto-Navigationssystem Navit sowie die Web-basierte Präsentations-Software OpenSlides.

An Initiativen sind vor Ort: die Berliner Büro-Gemeinschaft Büro 2.0, die Free Software Foundation Europe, Lockpicking alias Sportsfreunde der Sperrtechnik Deutschland e.V. (SSDeV), der Wikimedia Deutschland e.V., die Berliner Linux User Group e.V. alias BeLUG unter anderem mit Open Printing, eine Datenschutz-Ecke der Aktion Freiheit statt Angst e.V., die Community-Zertifizierungsstelle CAcert, das Aufklärungsprojekt secure-u e.V., Forth Gesellschaft e.V., die Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. (DANTE), die Vertretung FOSSGIS e.V. der Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) sowie das Projekt Stricktux.

Über den LinuxTag

Der LinuxTag ist Europas führende Fachmesse und Konferenz zu Themen rund um Linux und Open Source. Die viertägige Veranstaltung findet seit 1996 statt, seit 2007 jährlich auf dem Berliner Messegelände. Sie bietet Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Mehr Informationen unter http://www.linuxtag.org/.


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