LinuxTag 2010: Call for Papers für Vortragsprogramm endet am 29. Januar

12.01.2010 09:00
Wolfgang Wagner

Im Fokus: Open Source und freie Software im professionellen Einsatz, Vernetzung und Clouds, Verantwortung mit IT.

Berlin, 12. Januar 2010 – Wie viel lässt sich mit freier Software einsparen, so dass in der Finanzkrise nicht Mitarbeiter, sondern proprietäre Lösungen ihren Platz räumen müssen? Wie passt Cloud Computing zu Open Source? Was bieten die aktuellen Versionen der populären Distributionen Ubuntu, Open Suse oder Fedora? Das sind nur einige der spannenden Fragen, mit denen sich der 16. LinuxTag vom 9. bis 12. Juni 2010 in Berlin befassen wird. Im Call for Papers ruft das Programmkomitee von Europas wichtigster Konferenz und Messe zum Thema Linux und Open Source zur Beteiligung am freien Vortragsprogramm auf.

Noch bis zum 29. Januar nimmt das Programmkomitee Vorschläge zu einem der 23 vorgeschlagenen Themenbereiche entgegen (de/program/schwerpunkte.html) wie zum Beispiel:

Open Source und freie Software im professionellen Einsatz

Open-Source-Software ist im professionellen Unternehmenseinsatz angekommen. Fachadministratoren erfahren, wie sie unternehmenskritische Anwendungen vom Fileserver, der Groupware, über einer Middleware bis zu SAP dimensionieren. IT-Entscheider erhalten Handreichungen, mit welchen Linux-Produkten dies verlässlich umsetzbar ist. Das unterstreichen Vorträge, die Best-Practices und Fallbeispiele vorstellen.

Cloud Computing

Ist Cloud Computing nur eine leere Marketing-Phrase oder welche nutzbringenden Vorteile verbergen sich hinter der Idee, Rechenleistung und Speicher an Dienstleister auszulagern? Auf welcher Ebene ergibt die Cloud Sinn für den professionellen Einsatz, was hat Linux hier anzubieten? Welche Virtualisierung ist verlässlich, was taugen die virtuellen Betriebssysteme und welche Flexibilität bieten fertige Services? Ist die Sicherheit unternehmenskritischer Daten gewährleistet?

Android & Phones

Bislang zwar oft angekündigt, aber bis jetzt nur als Proof-of-Concept verfügbar, sind Telefone und andere kleine Geräte unter offenen Plattformen endlich eine sichtbare Realität geworden. Gleichwohl unterschieden sich die Ansätze mitunter beträchtlich: Was ist von dem sehr weitreichendem und maximal offenen Ansatz des Open Moko übrig geblieben? Sind kleine Multi-Purpose Computer mit einem vertrauten Betriebssystemansatz und programmierbaren Widgetsets wie Maemo der Weg in die Zukunft? Welche Chance hat das für den pragmatischen Einsatz ausgerichtete Android auf dem Markt? Wurde Symbian noch rechtzeitig und hinreichend weitgehend freigegeben, dass das System noch eine Rolle spielt? Wie frei sind die einzelnen Plattformen eigentlich und welche Optionen haben Anwender, um hier ihren Telefonen auf die Sprünge zu helfen?

Security

Ob Hersteller nichts dazulernen oder Angreifer immer findiger werden, diskutieren Sicherheitsverantwortliche schon lange. Egal, wie die Antwort ausfällt, Security bleibt ein wichtiges Thema. Wann bedarf es einer lückenlosen Authentifizierungskette des Anwenders, seines Rechners und seines Betriebssystemimages? Ist Trusted Computing tot?

Openstreetmap

In vielen Industriestaaten ist das Mapping-Projekt bereits eine echte Alternative zum proprietären Angebot der großen Suchmaschinenbetreiber, in einigen Regionen und Städten diesen bereits weit überlegen. Das Projekt zeigt exponentielle Zuwachsraten und entwickelt immer neue Einsatzszenarien weit über reine Kartenfunktionen hinaus. Wie klappt in solch einem Kontext die Qualitätssicherung? Wie gut funktionieren Routing oder erweiterte GIS-Funktionalität? Wie lässt sich OSM in andere Projekte integrieren?

Monitoring

Linux-Installationen laufen heutzutage zuverlässig. Es sei denn die Festplatten sind voll, die Netzanbindung überlastet oder die Anwender vergesslich, neue Updates einzuspielen. Monitoring hilft dem Administrator, den Überblick über die von ihm verwalteten Systeme zu behalten. Der Open-Source-Platzhirsch Nagios hat kürzlich zu Icinga geforkt und innovative Ansätze wie Zabbix oder weitere Projekte holen auf. Wem sollte ein Systemverantwortlicher die Kontrolle über seine Rechner anvertrauen?

Darüber hinaus sichtet das Programmkomitee selbstverständlich auch andere Vorschläge rund um das Thema Linux und Open Source.

Vier Tage abwechslungsreiches Programm

Das freie Vortragsprogramm besteht aus parallel stattfindenden Vortragsreihen. Sie richten sich an Zuhörer, die sowohl an technischen als auch an gesellschaftlichen Aspekten von Open Source interessiert sind. Die Vortragenden sollten Experten auf ihrem Gebiet sein, zum Beispiel in Projekten oder Initiativen aktive Mitarbeiter, Entwickler oder Angehörige von Spezialberufen, etwa Juristen.

In anwenderorientierten Vortragsreihen werden dagegen ausgewählte Applikationen vorgestellt. Darüber hinaus gibt es praktische Hilfe für die tägliche Arbeit mit Linux. Bewerber für diesen Bereich sollten ihre besondere Eignung für eine verständliche Vermittlung nachweisen.

Für die Business- und Behörden-Vortragsreihen werden Anwendungsbeispiele und Fallstudien zum professionellen Einsatz von Linux und Open Source gesucht. Die Beiträge richten sich an ein interessiertes Fachpublikum aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Die Vortragenden kommen unter anderem von Dienstleistern, Unternehmen sowie öffentlichen Stellen und berichten über eigene Erfahrungen.

Interessenten reichen die wichtigsten Angaben zu Vorschlägen in elektronischer Form im Virtual Conference Center (vCC) unter https://vcc.linuxtag.org/ ein. Die Beiträge können wahlweise in deutscher oder englischer Sprache abgefasst sein. Zum Zeitpunkt der Teilnahme am Call for Papers sind allerdings noch keine ausgearbeiteten Beiträge erforderlich. Die Website des LinuxTag www.linuxtag.org/2010/de/program/ enthält dazu weitere Hinweise. Die eingereichten Beiträge sichtet und bewertet ein Programmkomitee, das sich aus namhaften Vertretern aus Industrie und Community zusammensetzt.

Countdown für Abgabe der Beiträge läuft

Die Abgabefrist für Beiträge endet am 29. Januar 2010. Die Benachrichtigung über Annahme beziehungsweise Ablehnung des Beitrags erfolgt bis zum 28. Februar 2010. Die vollständigen Ausarbeitungen erwartet das Programmteam bis zum 21. März 2010.

Wichtige Kontakte

  • Virtual Conference Center (vCC): https://vcc.linuxtag.org/
  • Hinweise zur Teilnahme und CfP zum Ausdrucken: www.linuxtag.org/2010/de/program/
  • Rückfragen an das Programmkomitee: vp@linuxtag.org

Über den LinuxTag

Der LinuxTag ist Europas führender Event für Linux und freie Software. Die viertägige Veranstaltung findet jährlich statt, seit 2007 auf dem Berliner Messegelände. Sie bietet Top-Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Neben dem freien Vortragsprogramm und dem Business- und Behördenkongress speziell für Unternehmen und öffentliche Institutionen umfasst der LinuxTag traditionell eine Ausstellung mit Projekten und Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld. Zum LinuxTag 2009 kamen insgesamt 10.780 Besucher aus aller Welt nach Berlin. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Mehr auf www.linuxtag.org


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