Featured: Gonéri Le Bouder, FusionInventory.org

12.05.2011 13:01
Anika Kehrer

Gonéri Le Bouder ist sowohl angestellter Software-Entwickler als auch Debian-Entwickler. Debian gilt als Paradebeispiel für ein freies Projekt, auf das kommerzielle Interessen wie ein rotes Tuch wirken. Der Pariser Gonéri kennt die Abgrenzung beider Interessen: Freiwillige wollen vor allem neue Features, Unternehmen wollen vor allem Kontinuität.

Vortrag "GLPI and FusionInventory", Mittwoch, 11.05.2011, Raum Berlin II, 15 - 16 Uhr: GLPI/FusionInventory is a software suite for hardware and software inventory and network devices discovery, IT asset management as well as ITIL compliant incident management system. The talk will introduce the functionnalities of the stable versions and will make a demonstration of their usage. Zu Gonéris Vortrag

Backstage mit Gonéri

Gonéri, Du bist sowohl beim Debian-Projekt als auch beim GLPI/FusionInventory -Project dabei. Für diese Projekte gibt es kommerziellen Support, zum Beispiel von Deiner Firma. Gibt es manchmal einen Konflikt zwischen freier Software und ihrem kommerziellen Einsatz?

GLPI/FusionInventory und Debian werden beide in der 'kommerziellen' Welt eingesetzt, und beide werden von manchen Firmen unterstützt. Freiwillige interessieren sich tendenziell für neue Features, während Firmen sich Long-Term-Support, Dokumentation und Training wünschen. Unternehmen bezahlen auch Entwickler dafür, dass sie komplexe neue Features einbauen, weil sie sie brauchen. Die Herausforderung ist, die Integrität und Architektur des Projekts beizubehalten, damit es für alle Anwender und Entwickler offen bleibt.

Viele Leute wundern sich, wie man mit freier Software Geld verdienen kann. Wie ist da Deine Erfahrung?

Die Leute verstehen, dass meine Firma mit Beratung, Support und der Weiterentwicklung Geld verdient.

Von FusionInventory, Debian und dem Teckiversum abgesehen - was interessiert Dich sonst noch?

Meine Familie spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben.

Du arbeitest als FusionInventory-Spezialist bei teclib, eine Firma aus Paris, die anderen Firmen Dienstleistungen rund um die FOSS-Technologie verkauft. Wie sieht ein typischer "Gonéri-Tag" aus?

Es gibt keinen typischen Tag, und das ist es, was ich an meinem Job so mag. Manchmal programmiere ich, manchmal versinke ich in Systemadministration, mal berate ich...

Was hat Dich bewogen, auf dem LinuxTag 2011 einen Vortrag zu geben?

Unsere Software ist in Frankreich sehr bekannt, aber leider noch nicht in ganz Europa. Also nutzen wir den LinuxTag, um sie bekannt zu machen.

Gonéri's Steckbrief

Geburtsort:
Vannes in der Bretagne

Wohnort:
Paris

Alter:
29

Lieblings-Programmiersprache(n):
Ich kenn mich gut aus in Perl, PHP, Python, C und C++. Ich mag es aber auch, mal in anderen Sprachen zu hacken.

Lieblings-FOSS-Betriebssystem-Derivat(e):
Überraschung: Ich benutze seit Jahren Debian GNU/Linux. Ich bin auch ein großer Fan von Debian GNU/kFreeBSD.

Ein Tag ist für mich perfekt, wenn ...
... ich ein oder zwei (gute) Patches von einem neuen Contributor in der Mailbox habe.

Was hat es mit FOSS und Linux auf sich? Meine Antwort in 3 Sätzen:
FOSS gibt technischen Teams mehr Macht an die Hand, und macht weniger Zugeständnisse an kommerzielle Erwägungen, was zu einem besseren Produkt führt.


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