Neuer Präsident der Free Software Foundation Europe besucht LinuxTag in Berlin

25.06.2009 16:25
Wolfgang Wagner

• Arbeit für offene Standards und gegen Software-Patente sowie Stärkung lokaler FSFE-Gruppen als Priorität • Karsten Gerloff: „LinuxTag bringt Business und Community zusammen“

Berlin, 25. Juni 2009  – Am vergangenen Samstag im spanischen Miraflores de la Sierra gewählt, traf der neue Präsident der Free Software Foundation Europa am Donnerstag zu einem Besuch des LinuxTag in Berlin ein. Gemeinsam mit dem Team der Free Software Foundation Europe (FSFE) nutzt Karsten Gerloff das größte europäische Branchenevent zu persönlichen Gesprächen mit Mitstreitern sowie zum Zuhören, was die Anhänger Freier Software aktuell bewegt. Aber auch die Information über viel versprechende neue Open-Source-Projekte und –Trends nehmen breiten Raum ein.

Karsten Gerloff: „Der LinuxTag ist seit vielen Jahren wie ein Familientreffen der Freie Software-Szene, das die Entwickler freier Projekte mit etablierten Unternehmen in Kontakt bringt. Neben den zahlreichen lohnenden Vorträgen sind mir persönlich die Möglichkeiten zum Netzwerken am wichtigsten.“ Der Fellowship-Koordinator Europa und Deutschland-Koordinator, Matthias Kirschner, ergänzt: „Der LinuxTag liefert den Besuchern frische Impulse und zeigt, dass sich mit Freien Software-Technologien gutes Geld verdienen lässt.“

Künftige Ziele des FSFE

Die FSFE ist eine gemeinnützige Organisation mit Unterstützern in ganz Europa, die die Verbreitung Freier Software zum Ziel hat und sich dabei nicht nur auf technische Aspekte beschränkt, sondern auch zu gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen Stellung bezieht. Sie finanziert sich aus Spenden, wobei das Fellowship als Unterstützer-Programm eine besondere Rolle spielt. Gerloff, bereits seit vielen Jahren Analyst und Aktivist für Themen rund um Freie Software, sieht viel Arbeit vor sich. Schließlich sei die Diskussion um Internet-Zensur und damit einer Einschränkung der informationellen Freiheit hochbrisant und auch die Einführung von Software-Patenten in der EU keineswegs vom Tisch.

Aktionen für offene Standards und den Bildungssektor

Die internen Ziele beim FSFE beschreibt Gerloff so: „Wir werden weiterhin auf europäischer und Länderebene für Freie Software und damit für Innovation kämpfen. Künftig wollen wir lokale Gruppen noch stärker unterstützen. Gerade unsere Initiative für Freie Software in Bildungseinrichtungen braucht viel Vorort-Engagement. Außerdem liegt uns die Gremienarbeit für offene Standards sehr am Herzen, damit der Einsatz Freier Software wesentlich leichter wird.“

Gerloff weiter: “Aufgrund meiner bisherigen Beschäftigung mit Freier Software im öffentlichen Sektor in Europa setze ich hier einen persönlichen Schwerpunkt.“ Deutschland-Koordinator Kirschner fügt hinzu: „Damit wir weiterhin absolut unabhängig von externen Geldgebern agieren können, sind wir auf eine solide finanzielle Basis angewiesen und werden dafür unsere Bemühungen um Unterstützer – unsere Fellows – intensivieren.“ Weitere Informationen zum FSFE: www.fsfe.org

 

Über den LinuxTag

Der LinuxTag 2009 findet vom 24. bis 27. Juni auf dem Berliner Messegelände statt. Zu Europas führendem Event für Linux und Freie Software werden mehr als 10.000 Besucher aus aller Welt erwartet. Die viertägige Veranstaltung bietet Top-Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Neben dem freien Vortragsprogramm und dem Business- und Behördenkongress speziell für Unternehmen und öffentliche Institutionen umfasst der LinuxTag traditionell auch eine Ausstellung mit Projekten und Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Schirmherr des LinuxTag 2009 ist Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier. Mehr auf www.linuxtag.org.

 


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