Erster CIO Summit zu Linux und Open-Source-Software

29.05.2008 16:42
Wolfgang Wagner

Berlin. 29. Mai 2008 - Im Rahmen des 14. Internationalen LinuxTags (www.linuxtag.org) hat am (heutigen) Donnerstag in der deutschen Hauptstadt der erste CIO Summit zu Linux und Open-Source-Software stattgefunden. Dr. Martin Schallbruch, IT-Direktor im Bundesministerium des Innern, betonte in seiner Eröffnung die Vorteile Offener Standards und Freier Software für den Staat. Der Bund profitiere von der Vielfalt und vom Wettbewerb durch quelloffene Lösungen, da sie die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern und Produkten verringerten.

Berlin. 29. Mai 2008 -  Im Rahmen des 14. Internationalen LinuxTags (www.linuxtag.org) hat am (heutigen) Donnerstag in der deutschen Hauptstadt der erste CIO Summit zu Linux und Open-Source-Software stattgefunden. Dr. Martin Schallbruch, IT-Direktor im Bundesministerium des Innern, betonte in seiner Eröffnung die Vorteile Offener Standards und Freier Software für den Staat. Der Bund profitiere von der Vielfalt und vom Wettbewerb durch quelloffene Lösungen, da sie die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern und Produkten verringerten.



OSS-Vorteile: Sicher, unabhängig, anpassbar



Der CIO des Innenministeriums unterstrich, dass Open-Source-Software durch das verteilte Entwicklungsmodell auf die Herausforderungen der Zukunft besser vorbereitet sei. Schallbruch stellte die Bedeutung offener Lösungen für die IT-Strategie des Bundes heraus. Zu den drei Top-Themen gehörten die hohe Sicherheit durch den einsehbaren Quellcode, die Unabhängigkeit von klassischen Produkt-Zyklen und die Anpassbarkeit der Software an die Bedürfnisse des Bundes in der Zukunft.


Martin Schallbruch sagte, dass Offene Standards und Open-Source-Software in der weiteren IT-Strategie des Bundes eine bedeutende Rolle spielen werden. Der Bund habe ein großes Interesse am Einsatz Freier Software in der Verwaltung sowie an einem fairen Wettbewerb mit Closed-Source-Produkten. Als Thema nannte der IT-Entscheider den redundanten Betrieb sicherheitskritischer Infrastrukturen, zum Beispiel für die Kommunikation des Lagezentrums der Bundesregierung. 



Auswärtiges Amt Mitte 2009 komplett "offen"



Die IT-Leiterin des Auswärtigen Amtes, Anette Klein, hob in ihrer Rede vor Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung die staatliche Nachfrage für Open-Source-Software hervor. So werde ihr Ministerium Mitte kommenden Jahres alle 11.000 Arbeitsplätze in rund 230 Auslandsvertretungen sowie an den Standorten Berlin und Bonn auf Linux migriert haben. Bereits heute arbeite der Diplomatische Dienst zur Hälfte an PCs ohne proprietäres Betriebssystem. 800 Mitarbeiter nutzten Linux und Freie Software auf ihren mobilen Rechnern.



"Wir können keine Katze im Sack kaufen"



Als herausragenden Aspekt für den Einsatz Freier Software nannte die IT-Verantwortliche die Sicherheitsanforderungen des Auswärtigen Amtes. Die Wahl von Linux und quelloffenen Programmen gewährleiste ein Höchstmaß an Sicherheit gegen unerwünschte Zugriffe auf Informationen des Diplomatischen Dienstes sowie einen besonderen Schutz bei Internet-Attacken.


Skeptikern hielt Annette Klein den termingerechten, qualitätsgesicherten und Kosten sparenden Einsatz von OSS-Lösungen in ihrem Haus entgegen. Ihr Ministerium besitze heute das günstigste Verhältnis von IT-Aufwendungen im Vergleich zur Anzahl der betriebenen IT-Arbeitsplätze unter den Bundesministerien.  



Open Source Software auf Bundesebene



Das virtuelle OSS-Kompetenzzentrum des Bundes weist heute 107 Open-Source-Produkte in der Bundesverwaltung aus. Zu den Leuchttürmen zählen der Auf- und Ausbau der weltweiten Informations- und Kommunikations-Infrastruktur des Auswärtigen Amtes, der Einsatz von 70 Prozent Linux-Servern des Bundesverwaltungsamtes unter anderem für geschäftskritische Fachverfahren sowie die Einrichtung von 13.000 Internet-Recherche-Arbeitsplätzen für Arbeitssuchende an 900 Standorten der Bundesagentur für Arbeit in ganz Deutschland.



LinuxTag 2008: Mehr Besucher zur Halbzeit



Jens Heithecker, Direktor der Messe Berlin, wies zur Eröffnung des CIO Summit 2008 darauf hin, dass die gesamte IT-Industrie von offenen, sicheren und wirtschaftlichen Lösungen profitiere. Mit dem Spitzentreffen von IT-Entscheidern aus Unternehmen und Verwaltungen lege die Messe Berlin eine Grundlage, sich über virtuelle Netzwerke hinaus jährlich in Berlin zu treffen und auszutauschen. Der diesjährige LinuxTag kann nach einem ersten Zwischenstand den positiven Trend des Vorjahres fortsetzen. Die Veranstalter registrierten zur Halbzeit einen leichten Anstieg der Besucherzahlen.



Der 14. Internationale LinuxTag in der Hauptstadt



Der LinuxTag 2008 findet noch bis zum 31. Mai 2008 auf dem Berliner Messegelände statt. Er ist Europas führender Event für Linux und Freie Software und die gemeinsame Plattform von Unternehmen und Open-Source-Projekten im deutschsprachigen Raum, Europa und Übersee. Die viertägige Veranstaltung vereint Hersteller, Unterstützer, Softwareprojekte und Communities. Der LinuxTag Berlin wird veranstaltet von der Messe Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem LinuxTag e. V. Weitere Informationen im Internet unter www.linuxtag.org



Offizielle Sponsoren des diesjährigen LinuxTags sind IBM Deutschland und Sun Microsystems.

 


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